Jupiter

Mit bloßem Auge erstrahlt er als zweithellster Planet – durch ein Teleskop zeigt er Streifen und Monde

Nacht vom Sonntag, 10.11.2024 auf Montag, 11.11.2024

Die Rahmenbedingungen für die Beobachtung des Planeten Jupiter sind hervorragend. Jupiteraufgang ist am 10.11.2024 (So) um 18:24 Uhr und Jupiteruntergang am 11.11.2024 (Mo) um 10:24 Uhr. Beobachtbar ist Jupiter nach der Abend- und vor der Morgendämmerung und zwar 12 Stunden und 39 Minuten lang vom 10.11.2024 (So) um 19:02 Uhr bis zum 11.11.2024 (Mo) um 07:42 Uhr. Die maximale Horizonthöhe des Planeten Jupiter während dieser Zeit beträgt 62°. Die Konstellation der Jupitermonde ist Callisto–Europa–Jupiter–Io–Ganymed.

Beobachtungs­score 3 von 3     ★★★
Aufgang So, 10.11.2024 18:24 Uhr
Untergang Mo, 11.11.2024 10:24 Uhr
Beobachtbar ab So, 10.11.2024 19:02 Uhr
Beobachtbar bis Mo, 11.11.2024 07:42 Uhr
Horizont­höhe 1 62°
Stellung der Monde Callisto–Europa–Jupiter–Io–Ganymed
1 Maximum zwischen So, 10.11.2024 19:02 Uhr und Mo, 11.11.2024 07:42 Uhr
Zwei Finger bewegen sich auseinander
Du kannst in das Diagramm zoomen, indem du den Bildschirm mit zwei Fingern aufziehst

Konstellation der Jupitermonde

In der Nacht vom Sonntag, 10.11.2024 auf Montag, 11.11.2024

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E
= Europa;
G
= Ganymed;
C
= Callisto;
I
= Io;
R
= Großer Roter Fleck;
ES
= Europas Schatten;
GS
= Ganymeds Schatten;
CS
= Callistos Schatten;
IS
= Ios Schatten; Gelber Hintergrund = Tageslicht/helle Dämmerung; Grauer Hintergrund = Nacht; Orangene Linie = Höhe des Jupiters über dem Horizont (0-45°); Verschieben Sie die gestrichelte Linie, um die Jupiter-Mond-Konstellation zu verschiedenen Zeitpunkten zu sehen.



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Über die Jupiter-Beobachtung

Warum lohnt sich die Beobachtung des Jupiters?

Der Jupiter ist bekannterweise der größte Planet unseres Sonnensystems. Trotz seiner Entfernung gehört er dadurch zusammen mit der Venus zu den zwei hellsten Planeten am Himmel. Jupiter ist wie Saturn ein riesiger Gasplanet. Im Gegensatz zum Saturn hat Jupiter jedoch keine sichtbaren Ringe zur Beobachtung im Angebot. Trotzdem kann er durch ein Teleskop mit mindestens drei Highlights aufwarten:

  1. Die Wolkenbänder
  2. Der große rote Fleck
  3. Die vier sichtbaren Monde

Jupitermonde

Eine Vielzahl von Monden umkreisen Jupiter. Vier Monde sind groß genug, um durch Amateurteleskope gesehen zu werden. Man nennt sie Galileiische Monde, weil Galileo Galilei am 07. Januar 1610 wahrscheinlich der erste Mensch war, der sie entdeckte. Weniger als zwei Jahre zuvor war in den Niederlanden das erste Fernrohr konstruiert worden. Einige Monate später hörte Galileo Galilei von dieser neuen Erfindung und fing selbst an Teleskope zu bauen. Wahrscheinlich war es ihm möglich bis zu 30-fach zu vergrößern. Das ist ein guter Wert, um die Jupitermonde in Relation zum Planeten zu beobachten. (Für die Beobachtung des GRF und der Wolkenbänder sollte man eher 100-fach vergrößern.) Während einer Beobachtungsnacht lässt sich die Bewegung der vier Monde um den Planeten gut mitverfolgen. Ab und zu veranstalten die Monde Schattenspiele. Sie werfen winzig kleine, runde Schatten auf die Jupiteroberfläche. Jupiter und seine Monde sind ein wahres Himmelshighlight. Wenngleich die Jupitermonde von der Erde aus betrachtet winzig erscheinen, haben sie ungefähr die gleiche Größe wie unser Erdmond.

Io, Europa, Ganymed und Callisto sind ein abwechslungsreiches Studienobjekt, da sie ihre Position in Relation zum Jupiter und zueinander ständig verändern. Jede Nacht bieten Sie ein anderes Bild und schon während einer einzigen Nacht kann man ihre Wanderung um den Jupiter gut verfolgen. Für einen Umlauf um den Jupiter brauchen sie zwischen knapp zwei (Io) und knapp 17 (Callisto) Erdtage.

Das folgende – mit relativ einfachen Mitteln geschossene – Foto gibt gut wieder, was die eigenen Augen bei einem Blick durch ein Amateurteleskop als "Ersteindruck" erwartet:

Mit Smartphone(!) durch ein Teleskop geschossen (Newton-Teleskop, 20cm Spiegeldurchmesser, 120cm Brennweite, am PC nachbearbeitet)

Anblick durch handelsübliches Teleskop

Jupiter und seine vier hellsten Monde

Schattenspiele

Es gibt diverse Jupitermond-Ereignisse. Wenn einer der Monde zwischen Jupiter und der Sonne steht, wirft er einen Schatten auf die Jupiteroberfläche. Andersherum tauchen natürlich auch die Monde selbst in der Schatten des Jupiter ein und sind dann unsichtbar. All diese Effekte lassen sich zeitlich exakt vorausberechnen.

Fast eine Sonne

Der Jupiter ist kein Gesteinsplanet mit einer Oberfläche, auf der man landen kann. Gasriesen sind … riesig. Der Jupiter ist nach der Sonne das größte Objekt unseres Sonnensystems. Er hat mehr Masse als alle anderen Planeten zusammen. Wie die Sonne besteht er aus – achso, deshalb nennt man sie ja Gasriesen – aus Gas. Aber: Die Masse des Jupiter reicht nicht aus, um durch die Gravitation in seinem Innern so viel Druck zu erzeugen, dass es zu einer stetigen Kernfusion kommt. Das unterscheidet ihn von einer Sonne. Wäre der Jupiter 75-mal schwerer (also massereicher) als er ist, könnte er zünden und wir würden in einem Doppelsternsystem leben. Aber wahrscheinlich wären die dadurch entstehenden Gravitationsverhältnisse im Sonnensystem nicht so gut für unsere Erde. Sein wir also froh, dass der Jupiter keine zweite Sonne ist.

Gestreift und gefleckt

Mit entsprechender Vergrößerung sieht man, dass der Jupiter braun-beige gestreift ist. Die Streifen sind riesige Wolkenbänder. Ihre grobe Struktur ist seit vielen Jahrtausenden mehr oder weniger stabil. Außerdem gibt es den über 16.000 km großen Großen Roten Fleck (GRF). Es handelt sich um einen riesigen Sturm, der seit der Zeit der ersten Teleskope – seit über 300 Jahren – beobachtet wird. Da der Planet sich innerhalb von zehn Stunden einmal um sich selbst dreht, wandert der GRF innerhalb von fünf Stunden von links nach rechts über die Jupiteroberfläche. Das passt in eine Beobachtungsnacht. Vergrößern Sie mindestens 100-fach, um den GRF und die Wolkenbänder näher zu untersuchen.

Jupiter mit Wolkenbändern und dem Großen Roten Fleck auf vier Uhr

Alle 13 Monate besonders nah

Da sich sowohl die Erde als auch der zu beobachtende Planet um die Sonne drehen, stehen beide Objekte immer nur dann nah beieinander, wenn das schnellere Objekte das langsamere überholt. Der Jupiter ist ziemlich langsam unterwegs. Er braucht fast zwölf Jahre für eine Sonnenumrundung. Deshalb kann er der Erde binnen eines Erdenjahres nur eine Zwölftel-Umrundung wegrennen, was ungefähr einem Monat zusätzliche Wartezeit entspricht, bis Erde und Jupiter wieder auf einer Höhe sind.

Zählen wir zusammen: (1.) Die zwölf Monate, die die Erde für ihre Umrundung der Sonne braucht. (2.) Der Monat, den die Erde braucht, um den binnen des einen Erdenjahres vom Jupiter zurückgelegten Weg von ungefähr einer Zwölftel-Umrundung einzuholen. (3.) Plus die paar Tage, die die Erde braucht, um den Weg aufzuholen, den der Jupiter in diesem einen zuvor erwähnten Monat zurückgelegt hat. Das summiert sich auf 399 Tage – ungefähr dreizehn Monate.

Der langen Rede kurzer Sinn: Der Jupiter steht alle dreizehn Monate in Opposition zur Erde. Dann ist er uns besonders nah und folglich auch besonders groß im Teleskop. Die vier Phasen (A) Unsichtbarkeit, (B) Sichtbarkeit am Morgenhimmel, (C) Sichtbarkeit die ganze Nacht, (D) Sichtbarkeit am Abendhimmel und schließlich wieder (A) Unsichtbarkeit brauchen beim Jupiter dreizehn Monate für einen Komplettdurchlauf.

Erde; Jupiter; Sonne
  • Ein Erdjahr dauert 12,0 Monate (12,0 Sekunden in der Animation)
  • Ein Jupiterjahr dauert 142,3 Monate (142,3 Sekunden in der Animation)
  • Alle 13,1 Monate (13,1 Sekunden) überholt der innere Planet den äußeren Planeten. In diesem Moment sind sich Erde und Jupiter besonders nah. Diese Planetenstellung wird „Opposition“ genannt.

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